POLNISCHE FILME BEIM LET’S CEE FILM FESTIVAL.

27 września 2015 |

Beim LET’S CEE Film Festival werden zwischen 1. und 11. Oktober in Wien insgesamt 118 hervorragende Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Zentral- und Osteuropa zu sehen sein. Und zwar fast alle davon in Originalversion mit englischen oder deutschen Untertiteln und als Österreich-Premieren. Mit dabei sind heuer auch mehrere polnische Produktionen. Druck

 

 

Die vierte Ausgabe des LET’S CEE Film Festivals wird am 1. Oktober mit dem bildgewaltigen kroatischen Drama THE HIGH SUN (Zvizdan) eröffnet. Insgesamt werden im Urania Kino, im Actor’s Studio, im Village Cinema Wien Mitte und in weiteren Spielstätten in Wien 118 hervorragende Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Zentral- und Osteuropa einschließlich der Kaukasus-Region und der Türkei präsentiert.Nach fast allen Vorführungen gibt es ein Q&A mit mindestens einem ausländischen Filmemacher, der an der Produktion des jeweiligen Films maßgeblich mitgewirkt hat. Darüber hinaus gibt es wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, das von Master Classes und Diskussionen bis hin zu Konzerten, einer Ausstellung und zu einer Partyline reicht.

Der polnische Film CARTE BLANCHE handelt von Kacper, der mit Leib und Seele Lehrer ist, einer, der seinen Schülern immer zur Seite steht. Als er erkrankt und zu erblinden droht, versucht er aus Angst, seinen Beruf zu verlieren, sein Leiden so lange wie möglich zu verheimlichen. Erst nach und nach erkennt er, dass ihm das Schicksal auch neue Chancen eröffnet. Ein bewegender Film, der trotz aller Dramatik viel Optimismus verbreitet und auf einer wahren Geschichte beruht.

In NUDE AREA erzählt die Regisseurin Urszula Antoniak in 15 Episoden die Liebesgeschichte zwischen der vornehmen Holländerin Naomi und der ärmlichen arabischen Migrantin Fama. Bei geheimen Treffen in einer Frauensauna lässt die gemeinsame Nacktheit kulturelle, religiöse und soziale Unterschiede verschwinden. Die polnisch-niederländische Koproduktion Nude Area verdeutlicht die Komplexität der weiblichen Lust, ohne dabei Klischees zu strapazieren.

EUROPA, EUROPA(auf Deutsch Hitlerjunge Salomon) basiert auf einer außergewöhnlichen, wahren Geschichte. Die deutsch-polnisch-französische Produktion erzählt von dem jüdischem Teenager Sally, der mit seiner Familie 1938 aus Deutschland nach Łódź flieht. Als die Nazis Polen überfallen, rettet er sich in den Osten des Landes, wo er letztlich dennoch Soldaten der Wehrmacht in die Hände fällt. Dass er sich als verschleppter Volksdeutscher ausgibt, rettet ihm das Leben. Seine gefährliche Odyssee ist damit aber noch lange nicht zu Ende. LET'S CEE Poster_Tickets

Der polnischen Regisseurin Małgorzata Szumowska gelingt es in dem Film BODY(Originaltitel: Ciało), die ernsten Themen Tod, Krankheit und Einsamkeit mit viel Situationskomik umzusetzen. Dafür gab es unter anderem bei der Berlinale 2015 einen Silbernen Bären. Zur Handlung: Olga ist seit dem Tod ihrer Mutter magersüchtig. Der Vater weist sie in eine Klinik ein, wo sie auf eine Therapeutin trifft, die nach eigenem Bekunden Kontakt mit Verstorbenen herstellen kann.

In THE QUEEN OF SILENCE (Królowa ciszy) prägen triste Lebensverhältnisse den Alltag des taubstummen Roma-Mädchens Denisa. In dem deutsch-polnischem Dokumentarfilm wird deutlich, dass sie Ihr Innerstes nur offenbaren kann, wenn sie zu den rhythmischen Klängen einer Bollywood-DVD tanzen darf. Als das Kind eines Tages sein Hörvermögen zurückerlangt, hat das nicht nur positive Auswirkungen. Ein poetischer, ergreifender und zugleich unterhaltsamer Dokumentarfilm mit Musical-Anklängen, der zum Nachdenken anregt.

GODS (Originaltitel: Bogowie) zeigt, wie der ambitionierte Herzchirurg Zbigniew Religa im kommunistischen Polen der 1980er Jahre die erste Mensch-zu-Mensch-Herztransplantation im Land durchzuführen plant. Um seinen Traum zu verwirklichen, muss er gegen die Bürokratie und religiös bedingte Vorurteile ankämpfen. Das dynamische und geistreiche Porträt erzählt die wahre Geschichte des polnischen Pioniers und besticht trotz aller Ernsthaftigkeit durchaus auch mit Witz.

IDA spielt hingegen in Polen im Jahr 1962. Die Novizin Anna trifft darin auf Wunsch ihrer Äbtissin zum ersten Mal ihre einzige Verwandte, eine mondäne ältliche Richterin. Die Begegnung verändert das Leben beider. In eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Pawel Pawlikowski poetisch und zugleich klar von zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und denen beiden das Vergessen nicht gelingen will. Ida ist ein zeitloser Film, der lange nachwirkt.

Im polnischen Dokumentarfilm CALL ME MARIANNA(Mów mi Marianna) fasst die Protagonistin erst im Alter von 43 Jahren den Mut, ihre wahres Selbst nicht mehr zu verstecken. Denn bisher lebte sie als Mann. Der Dokumentarfilm begleitet sie auf ihrem turbulenten Transformationsprozess und erzählt einfühlsam über die radikalen Auswirkungen von Geschlechtsumwandlungen, über Ausgrenzung und Diskriminierung. Ein außergewöhnliches Einzelschicksal und ein ergreifendes Plädoyer für Toleranz und Mitgefühl.
CALL ME MARIANNA – FILM

Im Kurzfilm-Wettbewerb gibt es gleich zwei polnische Beiträge zu sehen. CREATURES (Originaltitel: (Kreatury) erzählt von Herr und Frau Monster, die sich lieben. Doch von der Gesellschaft werden sie nur verspottet. Anpassung scheint die Lösung zu sein, doch im Kaschieren ihrer Identitäten finden sie nur weiteres Unglück. Ein skurril-liebevoller Animationsfilm.

LARP erzählt hingegen von der (Un)Möglichkeit, in einer patriarchalen Familie der Realität zu entfliehen. Denn während sich der 17-jährige Sergiusz im richtigen Leben von niemanden verstanden fühlt, darf er beim Live Action Role Playing den Helden spielen.

Filme LAUGHTER IN THE DARK, SPACES BETWEEN und GAME OF SENSES werden bei freiem Eintritt in diversen Kurzfilm-Blöcken gezeigt.

Am 3. Oktober werden in der Wiener Urania bzw. im Hotel Adagio Vienna City in Kooperation mit dem renommierten polnischen Trickfilmstudio SE-MA-FOR nicht nur mehrere Kurzfilme gezeigt, sondern auch drei Workshops angeboten. Insgesamt 1.076 Kinder können bei freiem Eintritt im Kino Platz finden, 120 weitere Kinder können kostenfrei an einem Workshop teilnehmen. Sie sehen den Film dann zwar nur auf einem TV-Gerät, können aber im Anschluss an die Vorführung unter fachkundiger Anleitung gemeinsam jeweils eine eigene Animation produzieren, die archiviert und später voraussichtlich auf der Website des LET’S CEE Film Festivals abzurufen sein wird. Wer (sein/e) Kind/er für einen Workshop anmelden will, möge sich per Mail an die Adresse education@letsceefilmfestival.com wenden. Die Teilnahme funktioniert auf First-Come-First-Serve-Basis.

Thematisch geht es an diesem Tag um Toleranz, Vielfalt und Respekt.

Der Arthouse-Film DER PHANTASTISCHE BLUMENLADEN und die Oscar-gekrönte Animation PETER UND DER WOLF kommen dabei ohne Dialoge aus und sind damit für alle Kinder, egal welcher Muttersprache, zu verstehen. Danach folgt eine Pause von zehn Minuten und es werden vier Folgen der beliebten polnischen Serie FLAPPER UND FREUNDE in polnischer Originalversion mit deutschem Voice Over gezeigt. Was das Alter betrifft, so sind Kinder zwischen fünf und zehn Jahren die Hauptzielgruppe.

Einmalig: Um 11.00 Uhr werden die Filme PETER UND DER WOLF und DER PHANTASTISCHE BLUMENLADEN mit einer professionell live eingesprochenen Audiodeskription versehen und ermöglichen es somit auch blinden und sehbehinderten Zuschauern den Film zu erleben.

Die aktuellen Screeningzeiten sowie alle weiteren Informationen zu den polnischen Filmen und Gästen entnehmen Sie bitte dem folgenden Link:

http://www.letsceefilmfestival.com/programmuebersicht-2015/country/polenpoland.html

Karten sowie ein übersichtliches Programm aller Filme und Veranstaltungen sind unter http://www.letsceefilmfestival.com/programmuebersicht-2015.htmlzu finden.

Texte und Fotos zu diversen Filmen (Abdruck honorarfrei) finden Sie unter folgendem Link: https://www.dropbox.com/sh/c3amt49fr18gmob/AAA2KDxmNCPGJOLKJ8mpZGSoa?dl=0

Last but not least – LET’S CEE Pocket Guide im PDF-Format: https://www.yumpu.com/de/document/view/53888309/programmheft-lets-cee-film-festival-2015

Für Fragen steht Ihnen das Presse-Team des LET’S CEE Film Festivals unter newsletter@letsceefilmfestival.com jederzeit gerne zur Verfügung.

 

 

 

Kategoria: Serwis Prasowy