Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und die deutsche Okkupation in Polen 1939–1945. Bilder und Gedächtnis.

27 sierpnia 2014 |
01.09.2014, 20:00
Polnisches Institut, Wien

Vor 75 Jahren, am 1. September 1939, überfiel das nationalsozialistische Deutschland das Nachbarland Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus. Es begann der grausamste und verbrecherischste Krieg in der Geschichte Europas. In den Besatzungsjahren 1939–1945 fielen etwa 5,8 Millionen polnische Staatsbürger – vor allem Zivilisten – der deutschen und auch der sowjetischen Okkupation zum Opfer. Etwa die Hälfte von ihnen waren polnische Juden – nur 10 % der vor dem Krieg in Polen lebenden Juden überlebten den Holocaust.

Propagandafoto: Deutsche Soldaten an der polnischen Grenze, Foto: Bundesarchiv, / Hans Sönnke

Propagandafoto: Deutsche Soldaten an der polnischen Grenze, Foto: Bundesarchiv, / Hans Sönnke

Infolge des Kriegs wurden die Grenzen Polens verschoben was einen Verlust von 20 % des Territoriums bedeutete. Zudem brachte das Ende des Kriegs Polen, das seiner geistigen Elite beraubt worden war, 44 Jahre Abhängigkeit von der Sowjetunion. Erst vor 25 Jahren, im „annus mirabilis“ 1989, erlangte das Land im Herzen Europas seine vollständige Unabhängigkeit zurück.

Gezeigt werden an diesem Film- und Vortragsabend kurze Filmdokumente aus der Sammlung „Zaczęło się w Polsce 1938–1946“ (Es begann in Polen 1938–1946). Sie bieten Einblicke, auch persönliche, in das Leben und Leiden Polens vor und während des Kriegs: Erinnerungen des Zeitzeugen und ehemaligen Botschafters Polens in Österreich Władysław Bartoszewski, Aufnahmen Warschaus vor dem Krieg an einem Sonntag im Sommer 1938, ein Propagandafilm zur Demonstration der Stärke und Bereitschaft der polnischen Armee im Jahre 1939, Filme zur Mobilisierung der polnischen Bevölkerung, unter Lebensgefahr aufgezeichnetes Dokumentarmaterial von menschlichen Opfern und materieller Zerstörung in Warschau im September 1939, den Film „Siege“ (die Belagerung) in dem Julien Bryan, ein Journalist aus den USA, die Angriffe der deutschen Truppen insbesondere auch auf die Zivilbevölkerung Warschaus im September 1939  dokumentierte sowie die „Suita Warszawska“ (Warschau-Suite) von Tadeusz Makarzyński, mit Musik von Witold Lutosławski, die auf poetische Weise vom Niedergang und der Wiederbelebung der Hauptstadt erzählt.

Um das Filmmaterial zu kontextualisieren und zu vertiefen wird Prof. Dr. Robert Traba, Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Experte für kulturelle Veränderungen und kollektives Gedächtnis, im Anschluss einen Vortrag mit dem Titel „Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und die deutsche Okkupation in Polen 1939–1945. Bilder und Gedächtnis“ halten.

Adresse: Polnisches Institut, Am Gestade 7, 1010 Wien
Eintritt/Tickets: Eintritt frei. Anmeldung erforderlich 01/533 89 61

źródło: Polnisches Institut, Wien

Kategoria: Serwis Prasowy